Bernd Trasberger arbeitet als bildender Künstler und Szenebildner in
Berlin.

“Mutti in L.A.” ist sein erster Roman. (bislang unveröffentlicht)


Der junge Hans aus der niederrheinischen Provinz fuhr in den 1960er
Jahren zur See und hat Regionen bereist, die heute das
Weltgeschehen prägen. (USA, Mexiko, Persischer Golf, Arabisches Meer
etc.) Er brachte von diesen Reisen ca 2000 Dias und etliche 8mm Filme
mit. Diese Abenteuerreisen, die für ihn ein Ausbruch aus dem
Arbeitermilieu der deutschen Nachkriegszeit bedeuteten, waren die
wichtigste Zeit seines Lebens. Das Bildmaterial wollte er allerdings
nicht teilen, es blieb in einen dunklen Kleiderschrank eingeschlossen.
Mit zunehmender Demenz am Ende seines Lebens schwanden auch die
Anekdoten und Fakten seiner Vergangenheit als Seemann.
Nach seinem Tod nimmt sein Sohn das gesamte Material (und einige Souvenirs,
die Hans von seinen Seereisen mitgebracht hat) an sich und
beginnt eine Sichtung der fast 2000 Dias, die ihn auf eine Spurensuche
schickt, auf der er sich seinem Vater wieder annähert. Die Dias
sind unsortiert und evozieren dadurch eine demente Wahrnehmung, in
der zeitliche Abfolgen, räumliche Orientierung und das Wiedererkennen
von Orten und Personen außer Kraft gesetzt sind. Recherchen zum Zeitgeschehen
in den USA und dem Nahen Osten der 1960er und 70er Jahre
und eine kritische Auseinandersetzung mit Exotismus, Kolonialismus
und Mysoginie der Seemänner vermischen sich mit persönlichen Erinnerungen,
dem Film Solaris von Tarkowski, Gedanken über
Fotografie im Wandel der Zeit, der Argonautensage und der neusten
Technologie in der aus Texten mittels künstlicher Intelligenz Bilder
generiert werden können und Verstorbene als Chat Bots wieder mit uns
kommunizieren.
“Mutti in L.A.” ist die Beschriftung einer Filmspule. Dieser Film
dokumentiert wie Hans seine Mutter aus Westdeutschland in die USA
eingeflogen hat und mit ihr durchs Land gereist ist.
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c/o Peter Schmidt
Crellestr. 26
10827 Berlin

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